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FantasticDreams - amüsante Echtzeit-Bildbearbeitung oder wie beleidige ich alle meine Freunde
Der Sinn des Lebens - wozu ist dieses Programm gut?Einfach gesagt, ist dieses Programm ein Freizeitprodukt, dessen Sinn oder Unsinn dahingestellt sei. Der Zweck besteht vorallem darin, verschiedene Bilder (bevorzugt von guten Freunden) mehr oder weniger zu verunstalten, zu morphen oder sonstwie zu verändern. Gleich vorneweg: Wer professionelle Ergebnisse benötigt, wird mit diesem Programm nicht ausreichend bedient, für Otto-Normaluser bietet es jedoch ungeahnte Möglichkeiten. Lieferumfang - as usualIm Lieferumfang befindet sich eine CD-Rom im Jewelcase und - in meinem Fall - eine Updatediskette mit der neuesten Version 1.0R6. Gedrucktes Handbuch gibt es keines, nur eine, auch deutsche, Anleitung im Amigaguide-Format. Installation - leider mit einem HäckchenCD und Diskette eingelegt und auf Install geklickt und - nix, nur die Fehlermeldung "Kann Installer nicht finden". Aha, schön. Das fängt ja gut an. SnoopDos gestartet und das ganze erneut probiert: Interessant, das "c:" Verzeichnis auf der CD wird nicht erkannt. Alles klar, böse Groß- und Kleinschreibung! Die Ursache liegt im AmiCDFS welches ich benutze und dessen Treibereinstellung CASESENSE. Diese sollte man tunlichst ausschalten, dann wird das "c:" Verzeichnis auf der CD gefunden. Der Rest ist Geschichte. Das Programm - Deja Vu, kennen wir sowas nicht von Kai´s PowerGoo?Bei Programmstart wird sofort ein Beispielbild geladen - ein Affe. Beim ersten Mal ja sinnvoll, aber warum bitte bei jedem neuen Start? Der Bildbereich ist leider auf einen quadratischen Ausschnitt beschränkt, d.h. nicht-quadratische Bilder (also so ziemlich alle) werden verzerrt dargestellt. Irgendwie sinnlos... Besser wäre es gewesen, wenn man beim Laden ein Preview vom Bild zu sehen bekäme und dann den gewünschten Bildbereich auswählen könnte, eventuell zuvor sogar um 90 oder 180 Grad drehen könnte, was bei Bildern von der Digitalkamera sehr praktisch wäre. Der Elastic-TeilHier wird ein Bild verunstal... äh verschönert. Verschiedene Funktionen stehen zur Verfügung: Schmieren: Damit arbeitet man wie mit den Fingern auf nassen Farben. Bewegen: Bildbereiche lassen sich glatt verschieben, z.B. kann ein Gesicht damit in die Länge gezogen werden, oder ein Giraffenhals erzeugt werden. Leider bleibt der Pinsel am Bildrand abrupt stehen, sodaß man tunlichst nur in der Bildmitte herumwerkeln sollte. Radieren: Ähnelt ziemlich dem Schmieren, nur die übermalten Bereiche werden etwas anders behandelt, nicht so verschmiert eben :-) Spiegeln: Zusätzlich kann noch die Spiegelungsfunktion aktiviert werden. Außerdem kann man verschieden Pinselgrößen wählen, die natürlich auch einen direkten Einfluß auf die benötigte Rechenpower haben - je größer desto mehr CPU-PS sind unter dem Lüfter nötig. Und dann wären da noch verschiedene FX wie SinusX/Y, Twirl, Stretch, Sqeeze, JitterX/Y etc., deren Einsatzfähigkeit mir aber ein wenig Kopfzerbrechen bereitet. Die Stärke der FX wird nämlich über einen Schieberegler bestimmt, aber sobald dieser losgelassen wird, wird auch schon der FX angewandt. Bei Rotate war es mir z.B. nicht möglich, den Winkel bewußt zu beeinflussen, was mehr als ungeschickt gelöst ist. Besser wäre hier eine dynamische Echtzeitvorschau beim Bewegen des Reglers und anschließendem Klick auf einen "DoIt" Button. Selbstverständlich kann man auch in Bilder hinein- und aus ihnen herauszoomen und mit Hilfe eines Übersichtsbildes im gezoomten Zustand im Bildausschnitt navigieren. Was mache ich nun mit dem bearbeiteten Bild? Nun ich kann nach jeder Veränderung im Bild die Veränderung auf einer Animationsleiste speichern und anschließend abspielen. Leider weiß man nach ein wenig herumscrollen in der Leiste nicht, welche Bildnummer man gerade vor sich hat, da nur gespeicherte Bilder numeriert sind. Wenn man aber noch keines gespeichert hat und das modifizierte Bild nun auf Platz Nummer 34 speichern will - ja wo isser denn bloß? Such, such... Fertige Animationen speichert man entweder als Skript (die Effekte werden dann in Echzeit berechnet und gezeigt) oder exportiert sie im Managerteil als Einzelbild, ED-Anim (programmspezifisches Format), IFF-anim, oder Quicktime. Des weiteren kann man im Managerteil umstellen, daß man 2 Bilder ineinader morphen kann, was den Spaßfaktor beträchtlich nach oben treibt, wenn z.B. aus der Freundin eine Kuh wird (zumindest solange sie die Animation nicht zu Gesicht bekommt). Der Composer-TeilHier kann man aus 2 Bildern ein neues zusammensetzen, z.B. Arnold Schwarzenegger den schläfrigen Blick von Sylvester Stallone geben und letzterem wiederum das kantige Kinn von Arnie. Die fertige Komposition kann dann zur Weiterverwendung gespeichert werden. Zu Verfügung stehen wieder die Werkzeuge Malen, Glätten, Schmieren und Bewegen, deren Funktionsweise man am besten im Feldversuch ermittelt. Der Funroom-TeilHier tauscht man ganze Gesichtspartien gegen vorgespeicherte aus, z.B. die Nase gegen die eines Schweinderls und paßt dann noch die Konturen und die Farbe an. Oder wie wäre es mit einer neuen Frisur? Leider sind relativ wenige Teile mitgeliefert worden und deren Qualität ist nicht unbedingt überwältigend (vielleicht sind meine Ansprüche als Grafiker ja auch zu hoch). Der Manager-TeilHier werden alle Einstellungen betreffend des Programms getroffen. Die Einstellung, direkt in den Grafikkartenspeicher zu schreiben, führte allerdings bei meiner CV-PPC zu zwei zueinander verschobenen Halbbildern, die Arbeitgeschwindigkeit wurde aber wesentlich erhöht - der Fehler wird hoffentlich in einem Update behoben. Über das Aussehen der Benutzeroberfläche ließe sich streiten, auf dem Amiga wirkt das Programm aber jedenfalls erfrischend professionell und modern. Daß PowerGoo von KaiKrause bei diesem Programm Pate gestanden hat, dürfte wohl außer Zweifel sein, geschadet hat´s aber nicht, nur die Macken von der Vorlage hätte man nicht übernehmen müssen - ein wenig mehr an der Benutzerfreundlichkeit müßte noch gefeilt werden damit´s peferkt wird. Das Handbuch - braucht man gerade wegen der intuitiven OberflächeAm Anfang wird man immer wieder einen Blick ins Handbuch riskieren, so leicht das Programm streckenweise auch zu bedienen ist, so holprig wird´s auch manchesmal an Stellen, die nicht so logisch sind. Die Anleitung selbst ist gut verständlich geschrieben und liegt in Deutsch oder Englisch vor. Fazit - alle meine Freunde meiden nun meinen Amiga und mich ;-)Für diejenigen, die mit solchen Manipulationen Freude haben, ist das Programm genau das richtige, um sich auszutoben. Für professionelle Bildbearbeitung sollte man aber lieber auf andere Programme zurückgreifen... wobei andere Hersteller wie z.B. von ImageFX ruhig ein wenig die Benutzeroberfläche abkupfern könnten, den Anwender würde es freuen. Für ca. ATS 1000,- / DEM 150,- / EUR 75,- erhält man einiges an Leistung geboten. Likes
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Robert Niessner ...........
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